Die Hängebrücke soll eine direkte Verbindung zwischen Testturm und historischer Innenstadt herstellen. Turmbesucher könnten zu Fuß in die Innenstadt geleitet werden. Der Autoverkehr zwischen Turm und Stadt könnte so reduziert werden.
Der Investor schlägt einen Brückenkopf im Bockshof vor. Dieser Park am Rande des historischen Stadtkerns ist zurzeit ein sehr ruhiges Gebiet. Kritiker der Hängebrücke befürchten, dass der Bockshof zum Rummelplatz verkommt, wenn die Brücke dort gebaut wird.
Kritiker befürchten, dass für die Brückenbesucher zu wenige Parkplätze in der Innenstadt vorhanden sind. Es ist deshalb geplant, Touristen mit ihren Autos direkt auf das Berner Feld oder innerstädtische Großparkplätze wie die Groß’sche Wiese zu leiten. Bei Bedarf sollen außerdem neue Parkflächen entstehen.
Ein privater Investor ist bereit, die Brücke auf eigene Kosten zu bauen. Er wird eine Eintrittsgebühr verlangen und dafür im Gegenzug das volle finanzielle Risiko für die Brücke tragen.
Laut einer Studie (Kohl & Partner) wird für Turm und Hängebrücke mit einem Anstieg der Tagesbesucher von 17% gerechnet (von 1,2 auf 1,4 Mio. Besucher pro Jahr). Brückengegner befürchten durch den Anstieg der Tagesbesucher dagegen eine unzumutbare Belastung für die Stadt.
Die zusätzlichen Besucher werden laut der Studie die Gastronomie und den Einzelhandel stärken. Neue Angebote und eine Belebung der derzeitigen Leerstände werden prognostiziert. Auch neue Arbeitsplätze sollen dadurch entstehen.
Für Kritiker des Projekts ist durch die Hängebrücke der historische Charakter Rottweils gefährdet, weil das Stadtbild durch ein modernes Bauwerk verändert wird und die Besucher die Lebensart in Rottweil verändern würden.
Die Hängebrücke soll technisch so ausgeführt werden, dass sie mit 2 Brückenpfeilern das Neckartal überspannt. Gegner sehen dadurch die Umwelt erheblich beeinträchtigt.
Die Brücke soll innerhalb eines Korridors zwischen Innenstadt und Berner Feld gebaut werden, der genaue Trassenverlauf mit den beiden Brückenköpfen steht jedoch noch nicht fest. Klarheit wird hier ein Bebauungsplanverfahren bringen, das aber erst starten kann, wenn die Bürger dem Projekt grundsätzlich zustimmen.
Anwohner befürchten durch die Brücke Mehrbelastungen, etwa durch Lärm, Müll oder die Einsehbarkeit ihrer Grundstücke von der Brücke aus.
Die Stadt Rottweil hat sich mit dem Bau des Testturms verstärkt der Moderne geöffnet. Mit der Hängebrücke könnte diese Entwicklung weitergeführt und damit auch das Traditionelle mit dem Neuen verbunden werden.